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    Muskellängentraining

    Schmerzfrei und beweglich, dies wünschen wir uns. In der heutigen Zeit sind wir aber meistens noch vorne ausgerichtet: Brust, Bauch, Hüftbeuger und Nacken passen sich an und verkürzen sich.

    Das Verhalten der Menschen hat sich in vergangenen Jahrhunderten stark verändert. Während unsere Vorfahren noch Jäger, Sammler und Handwerker waren, verbringen viele von uns heute den grössten Teil des Tages im Sitzen. Dies wirkt sich auf unsere Haltung aus, Muskeln verkürzen sich und muskuläre Dysbalancen entstehen.

    Ein grosser Teil der Rücken- und Gelenksbeschwerden sind auf muskuläre Dysbalancen zurückzuführen. Dafür verantwortlich sind Verkürzungen und fehlende Muskelaktivierungen. Die Lösung dafür sind Kraft- und Beweglichkeitstraining.

    Beim Muskellängentraining, auch Biokinematik genannt, werden nicht einzelne Muskeln, sondern ganze Muskelschlingen (Faszienketten) unter Spannung in einer Endstellung gehalten. Man bringt den Körper in eine unter Spannung gehaltene Stellung, hält diese und belastet sie aktiv. Der damit ausgelöste Trainingsreiz führt zu einem Muskellängenwachstum.

    Das Ziel des Muskellängentrainings ist Beschwerden wie Nacken- oder Rückenschmerzen zu bekämpfen, die Beweglichkeit zu verbessern und insgesamt ein besseres Körpergefühl zu erlangen. Bei diesem Training wird der Muskel aktiv in einer vorgedehnten Position belastet. Der Muskel besitzt nachher mehr Sarkomere (kleinste Einheit der Muskulatur) als vorher.

    Faszien

    Beim normalen Dehnen oder Stretching kann nicht der gleiche Effekt erzielt werden, wie beim Muskellängentraining. Hier werden die Muskelfasern nur kurzfristig auseinandergezogen, die Sarkomere aber nicht verändert.

    Die Vorteile des Muskellängentrainings sind:

    • Verbesserung der Beweglichkeit
    • Verspannungen und Schmerzen können gelöst werden
    • Vorbeugen von Rückenschmerzen
    • Behebung von Fehlhaltungen
    • Erzeugen eines guten Körpergefühls
    • Durch Zusammenspiel von Beweglichkeit und Kraft, kann die Leistungsfähigkeit verbessert werden
    • Steigerung der Durchblutung und Straffung des Bindegewebes
    • Positive Effekte unser Skelettsystem, Bewegungsapparat und Stoffwechsel

    Das Muskellängentraining eignet sich für alle. Dieses Training geht rund 15 Minuten. Es kann als eigenständiges Training oder auch vor oder nach einem Kraft- oder Ausdauertraining absolviert werden. Ideal sind zwei Muskellängentrainings pro Woche. In der Endposition wird jede Übung rund 20 bis 30 Sekunden gehalten. Wichtig ist eine normale Atmung während dem Training. Am Anfang können Schmerzen auftreten, die sich aber bei regelmässiger Anwendung verringern. Man sollte nicht zu stark in den Schmerz arbeiten, da man sich sonst verkrampft.

    Verschiedene Firmen wie Milon und Egym bieten dafür für speziell konzipierte Geräte an. Es gibt auch Yoga-Kurse, welche gezieltes Muskellängentraining machen. Auch ein Training mit dem eigenen Körpergewicht oder Hilfsmitteln wie Therabänder oder Faszienrollen sind möglich.

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